Als letztes Anwendungsgebiet sind Chats im Rahmen der Personalrekrutierung zu nennen. Beispiele hierfür gibt es wenige. Am bekanntesten sind die virtuellen Jobmessen des Jobportals www.jobfair24.de. Einmal im Monat werden die Tore der virtuellen Messe für fünf Stunden geöffnet. Etwa 4000 Interessenten durchsuchen das Angebot von durchschnittlich 50 Unternehmen. An jedem Stand können Internet-User mit Firmenvertretern chatten und ihre Bewerbungsmappe hinterlassen. Laut dem Geschäftsführer der Jobplattform wird jeder vierte Bewerber zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Unternehmen nutzen dieses neue Service als Vorstufe zum Bewerbungsgespräch oder Assessment-Center. Eine Personalreferentin des Jobfair24-Austellers E.on Energie verzeichnet als Vorteil, dass Bewerber von den virtuellen Messen wesentlich informierter über ihr Unternehmen sind, als bei realen Messen. (Hage, 2003)
Außerhalb dieses Portals können Firmen Chat zu Personalzwecken auch auf ihrer eigenen Homepage einsetzen. Jonas F. Puck berichtet in seinem Vortrag am Chat-Symposium 2003 in Dortmund von den Erfahrungen der monatlichen, themenbezogenen Personal-Chats der Siemens AG. In seinem Fazit fasst er zusammen:
Durch individuelle Information können Teilnehmer bedarfsgerecht angesprochen werden.
Interaktion mit Betreuern verstärkt die Möglichkeit zur Selbstselektion unter den Teilnehmern.
Teilnehmer können im Chat aktiv zur Bewerbung angeregt werden.
Schlussendlich merkt Puck (2003) an, dass der Einsatz von Chats im Rahmen der Personalbeschaffung noch sehr zögerlich erfolgt. Er vermutete, dass dies an der schweren Messbarkeit der Maßnahme liegt und daher die Kosten-Nutzen-Relation unklar ist.
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Author: Astrid Holzhauser; Copyright: Astrid Holzhauser; Published by: Astrid Holzhauser (Astrid_H) factID: 154901.2 (...history); published on 31 Mai. 2004 12:23